Wenn ich zurück denke, wie lange ich immer im Laden suchen musste bis ich eine passende Jeans gefunden habe, die ich dann auch meistens in der Länge noch anpassen musste, dann freue ich mich immer noch darüber, dass ich jetzt einfach nur den passenden Stoff suchen muss und nach ein paar Stunden entspannter Arbeit an der Nähmaschine meine passende Jeans in den Händen halten kann.
Gerade sitze ich im ICE nach Berlin und trage meine Ginger Jeans. Und selbst auf dieser Zugreise wäre wahrscheinlich nur eine Jogginghose bequemer als meine Ginger Jeans.
Da sich eine meiner Kaufjeans verabschiedet hatte, brauchte ich unbedingt eine neue dunkle Jeanshose. Auf Ninas Blog habe ich eine Ginger aus Stretch-Twill entdeckt und bestellte mir direkt denselben Stoff in schwarz, weil mir ihre Hose so gefällt. Und ich finde das Tragegefühl sehr angenehm. Der Stoff fühlt sich sehr weich an und nach mehrmaligem Tragen dehnt er sich nur wenig aus, sodass ich nicht das Problem habe, dass die Hose nur nach dem Waschen gut sitzt. Der einzige Nachteil ist, dass der Stoff Fusseln magisch anzieht. Für diese Hose ist deshalb die erste Fusselrolle in meinen Haushalt eingezogen;)
Zum Schnitt gibt es nicht so viel zu sagen. Ich habe im Vergleich zu meiner ersten Ginger nur wenige Änderungen vorgenommen. Ich habe die Hosenbeine etwas länger gemacht, die waren bei der ersten dann doch etwas zu nah an Hochwasser geraten.
Außerdem habe ich an den Knien etwas Weite weggenommen und dafür an den Waden dazugegeben, um die Falten im Kniebereich etwas zu mindern. Bevor ich meine erste Jeans genäht habe, war mir nicht bewusst, dass ich offensichtlich überdurchschnittlich kräftige Waden habe, die zu den Falten im Bereich der Knie führen.
In dem Ebook schreibt Heather Lou aber auch, dass es normal ist, dass die Jeans etwas Falten im Kniebereich haben, schließlich wollen wir uns ja noch bewegen und auch mal hinsetzen können.
Ich habe die Jeans an einem Samstag genäht und als ich zu dem Schritt mit dem Reißverschluss kam, fiel mir auf, dass ich vergessen hatte einen passenden Reißverschluss zu kaufen und natürlich war es schon so spät, dass der Nähladen hier im Ort schon geschlossen hatte. Zum Glück hatte ich noch eine kaputte Jeans in meinem Stoffschrank, deren Stoff ich noch verwerten wollte. Und so trennte ich den Reißverschluss einfach heraus und somit ist meine neue Jeans genau genommen sogar ein Upcycling-Projekt geworden;)
Die Fotos hat dieses Mal Lena gemacht, sogar an zwei unterschiedlichen Tagen, sodass ich nun hier sogar Bilder mit unterschiedlichen Oberteilen zeigen kann. Ich finde, dass auf den Bildern schon sehr deutlich wird, dass der Herbst nun langsam Einzug hält.
Ich muss zugeben, dass mich diese Tatsache ein wenig wehmütig werden lässt. Denn ich hatte noch so einige sommerliche Kleidungsstücke auf meiner Nähliste, die nun wohl bis zum nächsten Sommer warten müssen. Andererseits freue ich mich aber auch auf das kühlere Wetter, bei dem ich endlich wieder wieder mehrere Lagen tragen und auch meinen Blouson wieder anziehen kann.
Und ich finde den Herbst auch deshalb so toll, weil es doch nichts großartigeres gibt, als in gemütlichen Jogginghosen zu Hause mit einer heißen Schokolade oder einem heißen Tee auf der Couch zu entspannen, nachdem man draußen die frische Luft bei einem Spaziergang genossen hat.
Ich hoffe, dass ich jetzt im Herbst auch wieder mehr Zeit zum Nähen finden werde. Damit ich hier auf dem Blog etwas häufiger von mir hören lassen kann.
*1,5 m hätten auch gereicht
Passend zum Mottotag „genähte Details“ geht meine Jeans zum MeMadeMittwoch. Denn an so einer Jeans sind ja so einige Details, die die Jeans erst zu dem machen, was sie ist. Dazu gehören für mich auf jeden Fall Nieten an den Taschen, die kleine Münztasche vorn, die ich zwar nie benutze, die aber trotzdem dazu gehört. Und auf jeden Fall auch die hinteren Taschen mit ein paar „Topstitching“-Details. Ich bin schon sehr gespannt auf die Details, die den anderen Nähnerds besonders wichtig sind;)
ich glaube, irgendwann muss ich doch noch eine Ginger nähen und dein Tipp mit der großzügigen Nahtzugabe und dem Heften nimmt mir dann auch ein wenig den Horror davor, dass sie dann nicht passen könnte (der nächste ist dann der vor den 2317 Anpassungen, bis sie gescheit sitzt)…
danke dafür!
LG
sjoe
Ja du hast recht. Die erste Jeans nimmt auf jeden Fall sehr viel Zeit in Anspruch. Aber dafür hat man dann ja auch einen Schnitt für viele weitere gut sitzende Jeanshosen;)
Liebe Grüße,
Crissie
Und wieder eine schöne Ginger-Jeans! Mein Schnitt wartet immer noch zuhause auf einen Anfall von Nähwut :-). Du motivierst mich gerade dazu, das Projekt doch bald einmal anzugehen!
LG, Monika
Liebe Monika,
das freut mich sehr, wenn ich dich motivieren konnte;) Denn ich kann dir versprechen, es lohnt sich sehr.
Liebe Grüße
Crissie
Ich finde es auch einfacher und weitaus netter, mir eine Jeans zu nähen, als im Laden ewig nach der Jeans zu suchen, die meinen Vorstellungen entspricht. Klasse, deine Jeans.
LG von Susanne
Liebe Susanne, da gebe ich dir vollkommen recht. Ich müsste jetzt wirklich stark überlegen, wann ich zuletzt eine dieser furchtbaren Umkleidekabinen betreten habe. Wenn dann schlendere ich nur durch die Läden um mir Inspirationen zu holen. Denn Selbstnähen macht einfach viel mehr Spaß.
Liebe Grüße
Crissie
Deine Ginger Jeans gefällt mir richtig gut. Da ich mit dem Schnitt auch liebäugel, ist es super vorab deine Erfahrungen zu lesen. Danke für’s Teilen 🙂 Dein Blouson ist übrigens auch richtig schön.
Liebe Grüße,
Jenny
Liebe Jenny,
vielen Dank:)
Ich habe vorher auch auf vielen Blogs gestöbert, bevor ich mich an meine erste Jeans getraut habe. Aber am Ende musste ich nur einmal anfangen. Das Sew Along auf Heather Lous Blog ist sehr ausführlich und dann kann eigentlich nichts schief gehen;)
Liebe Grüße,
Crissie
Wow, an einem Tag genäht? Hut ab, echt tolle passform!!!
Liebe Sarah,
naja fast. Die Nieten und den Knopf habe ich erst am nächsten Tag eingeschlagen. Das wollte ich dann so spät abends meinen Nachbarn nicht mehr zumuten;)
Und zugeschnitten hatte ich die Jeans auch schon vorher;)
Liebe Grüße
Crissie
Wow, sehr schöne Fotos und eine prima Hose. die ist Dir echt gut gelungen. Eine Jeans näht sich ja nicht von eben auf jetzt, da ist es toll, wenn am Ende alles gut passt. LG Kuestensocke
Ja du hast recht. So eine Jeans näht sich nicht, von eben auf jetzt, aber dafür hat man ja auch sehr lange etwas von so einem Kleidungsstück. Ich kann auf jeden Fall empfehlen, bei der ersten Jeans die Teile mit einer großzügigen Nahtzugabe zuzuschneiden und erst einmal zusammenzuheften und evt. anzupassen.
Liebe Grüße,
Crissie
Super ist sie geworden Deine Ginger. Ich finde, das ist ein toller Schnitt. Auch muss ich Dir Recht geben, es geht nichts über eine selbstgenähte Jeans. Ich habe mir mittlerweile einige genäht. Und nun muss ich mich nicht mehr in irgendwelchen Umkleidekabinen vor ganz gruseligen Spiegeln anschauen. Diese Spiegel vermitteln mir immer den Eindruck, die Figur eines Walrosses zu haben. Nein, vor dem heimischen Spiegeln gefalle ich mir in meinen selbstgenähten Jeans.
In diesem Sinne, liebe Grüße
Epilele
Liebe Epilele,
oh ja Umkleidekabinen mit gruseligen Spiegeln und noch gruseligerem Licht, du hast es genau getroffen… Ich finde auch, dass sich mein Körperempfinden sehr verbessert hat, seit ich meine Kleidung selbst nähe. Denn häufig hat man das Gefühl, man sei daran schuld, dass die Kaufkleidung nicht zum eigenen Körper passt. Dabei ist es ja wohl genau umgekehrt.
Liebe Grüße
Crissie